Die Hubblesche Konstante

Mit dem Namen Edwin Powell Hubble verbindet die Astronomie keinsfalls nur das berühmte gleichnamige Weltraumteleskop. In den 20er Jahren unseres Jahrhunderts kam der an der Mount-WilsonSternwarte in Kalifornien forschende Astronom zu einer Erkenntnis, welche die Voraussetzung dafür werden sollte, daß wir heute - wenn auch nach wie vor umstrittene - Angaben über das Alter des Universums machen können: Er schuf die Hubblesche Konstante.


Sie besagt: Je weiter eine ¬Galaxie von uns entfernt ist, desto schneller bewegt sie sich von uns weg. Bei den entferntesten Sternsystemen ließ sich eine Fluchtgeschwindigkeit von bis zu 280 000 Kilometern pro Sekunde ermitteln! Je weiter die Galaxien entfernt sind, desto mehr liegen ihre Spektrallinien im Rotbereich der langwelligen Lichtstrahlen; bei fernen Galaxien gibt es also eine Verschiebung der Wellenlängen, auch Rotverschiebung genannt. Das aber kann nichts anderes bedeuten, als daß sich unser Weltall ausdehnt - daß sich also auch die Galaxien um die ¬Lokale Gruppe herum in zunehmender Geschwindigkeit von uns wegbewegen. Bringt man diese Erkenntnis nun noch mit dem Alter einer bestimmten Galaxie in Verbindung, so läßt sich der Zeitpunkt ihrer "Geburt" berechnen: An jenem "Punkt", als die Fluchtgeschwindigkeit gerade noch 0 km/sec betrug, hatte das Universum seine Geburtsstunde - so die Annahme vieler Wissenschaftler. Und trotzdem nur eine Theorie unter anderen, mit welchen man heute versucht, die Entstehung des Weltalls vorstellbar zu machen.