Fixsternparallaxe

Um die Distanz eines Sterns zur Erde angeben zu können, berechnet man seine Parallaxe: Dazu wird jene Bahn beobachtet, die der Stern in einem Jahr als Projektion der Erdbahn vollführt. Wenn man nun die Verschiebung der Sternposition in einem zeitlichen Abstand von sechs Monaten mißt, so erhält man die Winkeldifferenz zwischen der zuerst und der zuletzt gemessenen Position. Wird dieser Winkel mit dem Abstand der Erde zur Sonne in Beziehung gesetzt, so ergibt sich ein trigonometrisches Verhältnis zwischen den Objekten: also ein gedachtes Dreieck aus Erde, Sonne und Stern. Parallaxe kommt aus dem Griechischen und bedeutet Abweichung: Gemeint ist die Winkeldifferenz. Diese Differenz wird in Parsek (parallaktischen Bogensekunden) angegeben, wobei ein Parsek 3, 26 ¬Lichtjahren entspricht.

Die Parallaxenmethode wurde bereits im Jahr 1838 von dem Königsberger Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel angewandt: Ihm gelang es als erstem, die Position des Sterns 61 im Sternbild Cygnus (Schwan) mit 0,3 Bogensekunden zu bestimmen. Sein Stern war also etwa 9 Lichtjahre weit entfernt. Die Parallaxenmethode läßt sich bei einer Distanz von bis zu einigen hundert Lichtjahren anwenden, da Abweichungen hier noch registriert werden können; bei weiteren Sternentfernungen dagegen führt nur die ¬Spektroskopie zu genauen Ergebnissen.

Unter anderem mit Hilfe der Parallaxenmethode ließ sich das so lange umstrittene ¬heliozentrische Weltbild bestätigen.