Der Planet Uranus

Bereits im Jahr 1781 von Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt, wurde Uranus zunächst für einen Kometen gehalten. Erst der finnische Mathematiker Anders John Lexell und der Franzose Jean de Saron identifizierten den Himmelskörper als Planeten. Damit war nach Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn ein vorläufig sechster Planet bekannt geworden - bis durch unregelmäßige Bewegungen des Uranus im Jahr 1846 auch noch Neptun ausfindig gemacht werden konnte.

 Eine genauere Erforschung des Gasriesen Uranus mit seinen Monden wurde erstmals 1986 mit der Raumsonde Voyager 2 realisiert.

 Der Planet Uranus bewegt sich vergleichsweise schleichend: Er benötigt ganze 84 Jahre, um einmal um die Sonne zu wandern. Dabei umkreist er sie in einer mittleren Entfernung von 2869 Millionen Kilometern. Auch was die Achsenneigung betrifft, macht er einen "faulen" Eindruck: Im Gegensatz zu allen anderen Planeten, die ihre Achse bis höchstens 30° gegen die Bahnebene neigen, "liegt" Uranus mit seinen 97° schon fast auf ihr; er wälzt sich gewissermaßen auf seiner Bahn fort.


Beschaffenheit des Uranus

Neben Jupiter, Saturn und Neptun gehört Uranus zu den vier äußeren Gasplaneten, welche sich in ihrer Struktur und Größe von den inneren erdähnlichen Planeten unterscheiden. Neben Wasserstoff (über 80 Prozent), Helium und Ammoniak bestimmt auch Methan seine Atmosphäre. Da dieses Element rotes und gelbes Licht absorbiert und dabei eine dichte Wolkendecke bildet, schimmert der Planet - wenn auch nicht so intensiv wie Neptun - grünlich-blau.

In seinem Inneren vermutet man einen heißen Kern aus Silikaten und Eisen, der von einer Eishülle aus Wasser, Methan und Ammoniak umhüllt wird.


Das Ringsystem des Uranus

Erst 1977 konnte man bei der Beobachtung einer Sternbedeckung durch Uranus erkennen, daß auch dieser Planet - wie Saturn, Jupiter und Neptun - in der Äquatorebene von einer - allerdings sehr dunklen - Ringstruktur umgeben ist.

Durch ein erdgebundenes Teleskop läßt sich ein solches Ringsystem nur bei Saturn beobachten. In der Umgebung von Uranus konnten durch die Sonde Voyager 2 zunächst neun Ringe - und später sogar noch weitere - gefunden werden, die alle äußerst schmal sind und kaum Leuchtkraft besitzen.

Nach neueren Erkenntnissen wird vermutet, daß diese Ringe nicht aus kleinen Eis- und Gesteinsbrocken bestehen wie bei Saturn, sondern aus Gasen, die von den Monden abgegeben und von Uranus angezogen werden.


Statistische Daten des Uranus

  • Durchmesser (äquatorial): 51.118 km
  • Durchmesser (polar): 49.000 km
  • Masse: 14fache Erdmasse
  • Dichte: 1,2 g/cm3
  • Rotationszeit: 16h 48min
  • Achsenneigung: 97° 41'
  • Bahnneigung: 0° 46'
  • Mittlere Oberflächentemp.: -210° C
  • Mittlerer Sonnenabstand: 2,870 Mio. km
  • Mittlere Bahngeschwindigkeit: 6,8 km/s
  • Umlaufzeit: 84 Jahre
  • Liste der Monde: 15 (bisher entdeckt: 27)