Der Zwergplanet Pluto

Wie Neptun, wurde Zwergplanet Pluto nicht zufällig, sondern aufgrund von vorhergegangenen Bahnberechnungen entdeckt. Es war der Amerikaner Clyde W. Tombaugh (gestorben 1997 im Alter von 90 Jahren), der den unauffälligen, nach dem Gott der Unterwelt benannten Mini-Planeten am 18. Februar 1930 am Lowell-Observatorium in Flaggstaff erstmals sichtete, nachdem er zu diesem Zweck über 7000 Fotos des Nachthimmels ausgewertet hatte.

Der Zwergplanet Pluto war bis 2006 ebenfalls als Planet eingestuft

Plutos Umlaufbahn ist so exzentrisch, daß er am sonnennächsten Punkt, dem ¬Perihel, in die Umlaufbahn Neptuns hineinreicht. Sie weicht im Vergleich zu den Umlaufbahnen der anderen Planeten am weitesten von der Kreisform ab - hat also die größte Exzentrik - und neigt sich mit 17° besonders stark gegen die Erdbahnebene (Ekliptik). Aufgrund dieser starken Ellipse, die der Zwergplanet beschreibt, unterliegt seine Oberfläche je nach Sonnennähe oder -entfernung starken Temperaturschwankungen. Da die Sonnenferne meist extrem ist, herrschen ausgesprochen frostige Temperaturen. Ein Pluto-Jahr - also ein Sonnenumlauf - entspricht annähernd 248 Erdenjahren.  


Beschaffenheit des Pluto

Im Vergleich zu den 8 Planeten des Sonnensystems ist Pluto mit nur 2280 Kilometern ein Schlußlicht. Sogar unser Mond übertrifft ihn noch an Größe. Pluto besteht wahrscheinlich aus einem Gesteinskern, der von einer dicken Schicht aus Methaneis umhüllt ist. Methan - und möglicherweise Stickstoff - bestimmt auch die Atmosphäre, die sich ungefähr über 3000 Kilometer nach außen erstreckt. Plutos Masse entspricht nur zwei Tausendsteln der Erdmasse.


Der Pluto Mond Charon

Bevor im Jahr 1978 in Flaggstaff von J.W. Christy der Pluto-Mond Charon entdeckt wurde, ging man lange Zeit von der Annahme aus, es könnte sich bei dem kleinen und erdähnlichen Pluto um einen ursprünglichen Mond Neptuns handeln, der irgendwann einmal aus der Bahn und ins Weltall geschleudert wurde. Mit der Entdeckung Charons - so benannt nach dem mythologischen Fährmann, der die verstorbenen Seelen über den Fluß Styx in die Unterwelt bringt - wurde diese Theorie jedoch wieder verworfen.

Der Mond mit der grauen, wassereishaltigen Oberfläche und einem Durchmesser von 1190 Kilometern ist etwa halb so groß wie Pluto. Er benötigt sechs Tage und neun Stunden, um den Planeten einmal zu umrunden. Dabei bewegt er sich synchron zu Plutos eigener Rotationsgeschwindigkeit um den Planeten herum - einmal in 6,387 Tagen.

Aufgrund der so entstehenden wechselseitigen Bedeckung spricht man bei Pluto und Charon auch von Doppelzwergplaneten. Sie sind 19 100 Kilometer voneinander entfernt. 


Statistische Daten des Pluto

  • Durchmesser: 2280 km
  • Masse: 0,1fache Erdmasse
  • Dichte: 1-2 g/cm3
  • Rotationszeit: 6 Tage 9h 17min
  • Achsenneigung: 90°
  • Bahnneigung: 17° 48'
  • Mittlere Oberflächentemperatur: -230° C
  • Mittlerer Sonnenabstand: 5900 Mio km
  • Mittlere Bahngeschwindigkeit: 4,74 km/s
  • Atmosphäre: Methan (?)
  • Umlaufzeit: 247,7 Jahre
  • Monde: 5

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