Die Raumfahrt entdeckt den Mond

Ende der fünfziger Jahre, als erstmals die Raumfahrt Bedeutung gewann, schickte die damalige Sowjetunion Sonden in den Weltraum, welche die Mondoberfläche im Vorbeiflug in Bildern festhielten. Mit einer ferngesteuerten Sonde konnte auch eine vorausberechnete Landung stattfinden. Weitere Raumfahrtprogramme der Vereinigten Staaten dienten in den sechziger Jahren als Voruntersuchungen zu dem Apollo-Projekt einer ersten bemannten Mondlandung. 

Damit hatte man schon vor diesem historischen Ereignis Daten über die Rückseite des Mondes gewonnen - die wir von der Erde aus nie sehen können - und konnte die Oberfläche komplett kartieren. 

Eine gedachte Grenzlinie dient der Markierung zwischen der für uns unsichtbaren Mondhälfte und der sonnenbestrahlten Seite: Diese Grenze wird Terminator genannt.


Erste bemannte Mondlandung

Das Jahr 1969 war nicht nur ein gewichtiger Meilenstein in der Geschichte der Astronomie, sondern brachte aller Welt eine unvergeßliche Sensation: die erste bemannte Mondlandung. An Bord der Apollo 11, befördert von der riesigen Rakete Saturn V, waren drei Astronauten im Begriff, Informationen über den Mond aus erster Hand zu liefern: Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins. Armstrong war derjenige, der am 21. Juli 1969, vier Tage nach dem Start, als erster der Männer seinen spektakulären Schritt auf den Mond unternahm und sich dort schwerelos-hüpfend fortbewegte. Aldrin folgte, und zusammen sammelten die Astronauten Mondproben und errichteten ein Laboratorium, während Collins mit dem Mutterschiff in der Umlaufbahn blieb. Unter Präsident Nixon, der mit den Wissenschaftlern auf dem Mond telephonisch Kontakt aufgenommen hatte, wurde das Ereignis zu einem medialen Spektakel, das Weltgeschichte machte.

 Im Jahr 1971 gab die Apollo-15-Mission Astronauten die Möglichkeit, bei ihrer Erforschung des Mondes weiter "fortzufahren": Weite und daher unbegehbare Strecken konnten nun mit dem elektrisch angetriebenen Mondauto bewältigt werden.


Die Apollo-Missionen

Letzte Vorbereitungsarbeiten für die geplante Apollo-11-Mission mit einer ersten bemannten Mondlandung bescherten der Raumfahrt im Jahr 1967 einen schweren Rückschlag - und drei Astronauten den Tod: Am 21. Februar erprobten Roger Chaffee, Edward White und Virgil Grissom den Start des Raumschiffes. Kurz danach - schon 66 Meter über der Erde - geriet die Kapsel in Brand und ließ alle drei Astronauten in den ausströmenden Giftgasen ihr Ende finden.

Die Apollo-11-Mission, die das Wettrennen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten um die "Monderoberung" vorerst beendete, brachte neben der historischen Weltsensation der ersten bemannten Mondlandung auch wichtiges neues Forschungsmaterial: Gestein. Seine Auswertung ergab weitere neue Erkenntnisse zur Beschaffenheit des Mondes. Die Astronauten Armstrong und Aldrin errichteten während ihres zweistündigen Aufenthaltes auf dem Mond auch ein Laboratorium: ALSEP (Apollo Lunar Surface Experimental Package) verfügt über Meßgeräte zur Registrierung von Mondbeben, eventuell vorhandener Atmosphäre sowie über eine Vorrichtung, die Teilchen des Sonnenwindes auffangen kann.